Schwabens Dörfer haben Zukunft …

Gundremmingen erhält die Bronzemedaille beim Bezirksentscheides 2024 zum
28. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2023-2026

Im Rahmen einer Feierstunde in Ollarzried wurden am Samstag, den 19.10.2024 die fünf Teilnehmer im Bezirksentscheid zum 28. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2023-2026 mit Gold-, Silber und Bronzeplaketten ausgezeichnet.

Die Veranstaltung begann mit der Begrüßung des Vorsitzenden des Vereines „Ollarzried aktiv“ Peter Baur und Grußworten von Ottobeurens Bürgermeister German Fries, Unterallgäus stellvertretendem Landrat Christian Seeberger, Bezirkstagsvizepräsidenten Alfons Weber, Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek, Staatsminister a.D. Josef Miller und Ulrich Pfanner Vorsitzender des Schwäbischen Bezirksverbandes für Gartenkultur und Landespflege.

Im Anschluss konnten sich die fünf Teilnehmerdörfer Balderschwang, Gundremmingen, Lautrach, Mönchsdeggingen und Untermagerbein und Ollarzried selbst vorstellen und ihre Motivationen und Absichten mit eigenen Beiträgen beleuchten und darstellen.

Danach folgte die Vorstellung der Wettbewerbskriterien anhand einiger Aspekte zum Gastgeberdorf Ollarzried zitiert aus dem Abschlussbericht der Bezirksbewertungskommission durch deren Leiterin Theresia Fugger von Glött vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg.

Anschließend folgten die Ehrungen. Die Goldmedaille und einen Scheck über € 500 erhielt Ollarzried. Balderschwang bekam die Silbermedaille und einen Scheck über € 300. Gundremmingen, Lautrach und Mönchsdeggingen und Untermagerbein bekamen je eine Bronzemedaille und einen Scheck über € 200.

Hintergrund zum Wettbewerb:

Bereits 2023 hatten sich in Schwaben 5 Gemeinden und Ortsteile an den Kreisentscheiden des Wettbewerbes beteiligt.

Vom 2. bis 4. Juli 2024 besuchte eine 11-köpfige Jury unter Leitung von Theresia Fugger von Glött vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg die fünf teilnehmenden Dörfer und Ortsteile, Balderschwang (Lkr. Oberallgäu), Gundremmingen (Lkr. Dillingen), Lautrach und Ollarzried (beide aus dem Lkr. Unterallgäu) und Mönchsdeggingen und Untermagerbein (Landkreis Donau-Ries) im Rahmen des schwäbischen Bezirksentscheides anlässlich des 28. Wettbewerbs 2023-2026 „Unser Dorf hat Zukunft.“ Die Bewertung-Jury setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Bereiche zusammen wie der Bezirksheimatpflege, der Bürgermeister, der Bayerischen Architektenkammer, des Bezirksjugendrings, des Bauernverbands, der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege, der Schwäbischen Gartenbauvereine, des Amtes für Ländliche Entwicklung Krumbach sowie des Naturschutzes und der Landschaftsarchitektur. (Siehe beiliegende Übersicht der Bezirksbewertungskommission)

Es war für die Kommission eine schwierige Entscheidung, denn alle fünf Teilnehmer lagen sehr eng beieinander. Schließlich überzeugte Ollarzried im Landkreis Unterallgäu die Kommission in allen fünf Bewertungsbereichen.

„Insgesamt versteht es die Dorfgemeinschaft Ollarzried mit erstaunlich vielfältigen Ideen, Mut, gemeinschaftlicher Verantwortung und gegenseitigem Vertrauen eine umfangreiche Infrastruktur mit hoher Lebensqualität zu schaffen“ ist im abschließenden Bericht der Bewertungskommission zu lesen. Und auch der Satz „Es ist ablesbar, dass hier die Gemeinde, der Verein Ollarzried aktiv e. V. und vor allem heimatverbundene Bürger einen lebenswerten Ort in einer naturnahen, biotopreichen Landschaft gestaltet haben.“ lässt auf die gute Bewertung durch die Kommission schließen, um nur zwei Beispiele aus dem Bericht zu nennen.

Im kommenden Jahr Mitte Juli wird Ollarzried als schwäbischer Sieger den Regierungsbezirk Schwaben beim bayerischen Landesentscheid vertreten.

Über die ursprüngliche Idee der Dorfverschönerung hinaus beinhaltet der Dorfwettbewerb heute mittlerweile eine umfassende Sichtweise auf das Dorf. Er stärkt die dörfliche Identität der Teilnehmer und leistet so einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse auf dem Land. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden zur Mitgestaltung ihrer Heimat, ihres unmittelbaren Lebensraumes und ihres Wohnumfeldes aufgerufen. So können nachahmenswerte Beispiele für andere entstehen.

Kraft und Erfolg haben Dörfer, deren Bewohnerinnen und Bewohner sich engagieren und aktiv einbringen. Perspektiven und Konzepte für die Zukunft können gemeinschaftlich erarbeitet und Innovationspotentiale erschlossen werden. Wichtiger Erfolgsfaktor für die dörfliche Struktur ist, dass alle an einem Strang ziehen. Die vorhandenen Kräfte und Instrumente sollen sinnvoll aufeinander abgestimmt und gebündelt werden.

Die Zukunft der Dörfer im ländlichen Raum hängt in entscheidendem Maße von der Erhaltung und Entwicklung der Lebensqualität für ihre Bewohner und der Nutzung ihrer wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Potenziale ab. Zukunftsfähigkeit erhalten bedeutet, intensiv auf alle Generationen im Dorf einzugehen und auf die Interessen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort zu setzen. Das bedeutet aber auch sich mit den Zukunftschancen besonders auch der Kinder und der jungen Menschen auseinanderzusetzen und ältere Bürgerinnen und Bürger in die Dorfentwicklung einzubeziehen.

Positiv beim Wettbewerb beurteilt werden ebenso die Pflege und der Erhalt von Natur und Umwelt.

Erholungs- und Naturerlebnisräumen in unmittelbarer Nähe zu haben, sind zentrale Vorzüge des ländlichen Lebens. Solche Erlebnis- und Naturräume auf Basis garten- und landeskultureller Traditionen zu entwickeln und zu erhalten sowie bedrohte Pflanzen und Tierarten und ihre Lebensräume zu schützen, erhöht die Lebensqualität im Dorf und kann auch Ausgangsbasis für wirtschaftliche Aktivitäten sein. Umweltfreundliche Verfahren der Landnutzung und Aktivitäten im Sinne der Agenda 21 können ebenfalls zur nachhaltigen Dorfentwicklung beitragen.